Nein, nein, ich habe nicht gerade eine schlimme Krankheit überstanden oder sonst einen Grund dafür, mich wie neu geboren zu fühlen. Aber das Blog erstrahlt in neuem Gewand. Und das ist schon ein Grund für einen mentalen Versionssprung, oder? ;-)

Neue Plattform 🔗

Nach fast 15 Jahren WordPress war es für mich Zeit, meine Schreib-Aktivitäten auf eine neue, leichtere, modernere Plattform zu begeben. WordPress war mal das Tool für Blogger. Inzwischen versucht es aber - wohl auch wegen der marktbeherrschenden Stellung bei Webseiten von über 36% - alles können zu wollen. Entweder geschieht dies durch immer weiter eingebaute Funktionen oder durch Plugins, die das gesamte System zwar sehr flexibel, aber auch sehr behäbig machen können. Und das macht auch die Oberfläche immer komplizierter, langsamer, und man muss sich dauernd mit Dingen herumschlagen, die man eigentlich gar nicht braucht.

Und so wurde es Zeit für was Neues. Inspiriert von einem Post im Blog meines Lieblings-Schreibprogramms fürs iPad, Ulysses, schaute ich mir die Plattform Ghost an. Das erste, was mir auffiel, war die enorme Geschwindigkeit, mit der Blogbeiträge geladen werden. Und das zweite war, dass hier ein kleines Team ganz viel Gutes vollbringt. Die Ghost Foundation ist eine Non-Profit-Stiftung, deren Einnahmen aus den Gebühren des Hostens der eigenen Plattform stammen. Diese fließen zu 100% wieder in die Entwicklung derselben zurück.

Und das dritte, das mir auffiel, war, dass die Plattform sich speziell an Autoren richtet und auf die Bedürfnisse von Inhalteerzeugern abgestimmt ist. Man kann entweder öffentliche Beiträge, Beiträge nur für eingeloggte Mitglieder oder Mitglieder, die nur bezahlte Konten lesen können, erzeugen. Und man behält sämtliche Einnahmen, die Stiftung will keine Provisionen dafür.

Die Plattform basiert auf modernen Webtechnologien, offenen Standards, es ist alles übersichtlich dokumentiert, und es gibt viele Integrationen mit anderen Diensten. Ghost ist sehr offen für den sogenannten JAMstack. JAM steht für JavaScript, APIs (also Programmierschnittstellen) und Markup, also die Bausteine, aus denen z. B. HTML, die Webseitensprache, besteht. Es ist sehr einfach, über die Ghost-Schnittstellen eine statische Seite zu bauen, die sehr schnell und leichtgewichtig ist. Bei Projekten wie WordPress wird jedesmal, wenn die Seite abgerufen wird, eine frische Datenbankabfrage erzeugt. Oder man verwendet Plugins von Drittherstellern, die eine Zwischenspeicherung erzeugen. Aus leidiger Erfahrung weiß ich aber, dass die gern mal aus dem Tritt kommen und dann alles kaputt geht. Ghost ist da von Natur aus viel cleverer.

Und Ghost integriert sich natürlich genauso nahtlos in Ulysses zum Schreiben wie WordPress dies tat. Das war eine Grundvoraussetzung für mich, ohne die ich einen Wechsel nicht vollzogen hätte.

Was ändert sich für euch? 🔗

Ihr bekommt, wenn ihr dies lest, schon die neue Seite angezeigt. Die Oberfläche sieht etwas anders aus, ist aber mit Screen Readern ebenfalls einfach zu bedienen. Es gibt oben eine Navigation zu einigen häufig besuchten Unterseiten und eine Suchfunktion.

Und es gibt ab sofort einen Mitgliederbereich. Zum einen ist das Kommentieren nur noch als eingeloggter Benutzer möglich. Das ist eine Änderung, die ich schon länger machen wollte, die ich mit dem Plattformwechsel jetzt endgültig vollzogen habe. Die Mitgliedschaft beinhaltet außerdem die Möglichkeit, neue Blogbeiträge per E-Mail zu bekommen.

Ein Hinweis für alle bisherigen Abonnenten: Diejenigen, die über meine Webseite per E-Mail Blogbeiträge bezogen haben, werde ich in die neue Mitgliederfunktion übernehmen können. Diejenigen, die dem Blog bisher per WordPress.com gefolgt sind, kann ich leider nicht übernehmen. Ihr müsstet euch dann mit einer E-Mail-Adresse eurer Wahl einmalig anmelden.

Das Blog ist allerdings auch weiterhin per RSS abrufbar. Sollte euer Feed-Reader mit der Umleitung von der Standard-URL /feed/ von WordPress auf /rss/ von Ghost Probleme haben, möchte ich euch bitten, die Adresse im Feed-Reader einmal anzupassen.

Die Beiträge werden natürlich auch weiterhin auf Twitter und Facebook veröffentlicht. Und für diejenigen, die mir auf Mastodon folgen, werden Links auch weiterhin dorthin gepostet.

Die Telegram-integration, die zuletzt eh nicht mehr richtig funktioniert hat, wird allerdings ersatzlos gestrichen. Ich selbst habe die Telegram-Plattform vor kurzem wegen sich absolut nicht bewegender Barrierefreiheit unter iOS verlassen. Und damit verschwindet auch das Angebot des Abos für dieses Blog über diese Plattform.

Pläne für die Zukunft 🔗

Ich habe einige Ideen für die Zukunft. So denke ich an Inhalte exklusiv für Mitglieder, damit ihr außer der Kommentarfunktion und dem Bezug neuer Blogbeiträge auch noch mehr davon habt, hier Mitglied zu sein.

Bbisher hat dieses Blog keine Bezahlinhalte, ich schließe aber nicht aus, das Angebot in Zukunft in dieser Richtung mit Premiuminhalten zu erweitern. Das ist aber zur Zeit noch Zukunftsmusik.

Fazit 🔗

Ich freue mich auf den neuen Blogging-Abschnitt und bin gespannt, wer mich alles auf dieser Reise weiter begleiten wird. An den Inhalten wird sich vermutlich zunächst nicht viel ändern, und die alten Beiträge sind natürlich auch nach wie vor einsehbar. Selbst die alten Links sollten auf die neue Struktur umgebogen werden.

Falls es am Anfang hier und da noch etwas holprig erscheinen sollte, liegt das am Feinschliff. Ich denke aber, das meiste sollte schon soweit gut laufen.

Ich wünsche euch jetzt und auch weiterhin viel Spaß auf meinem Blog! Danke für eure Treue!